Ergonomie
Fahrrad-Ergonomie: Fahrer und Bike als Einheit.
Der Mensch steht im Fokus – das Fahrrad wird optimal an den Fahrer angepasst.

Das Gesamtsystem
Radfahren ist eine der wenigen Fortbewegungsarten, bei denen unterschiedliche Körperteile mit dem Fortbewegungsmittel, dem Fahrrad, permanent als System interagieren. Jede Änderung einer einzelnen Einflussgröße hat Auswirkungen auf den Körper und damit die Effizienz der Fortbewegung. Deshalb sollte das Fahrrad als Ganzes auf den Menschen abgestimmt sein.



Darum Ergonomie
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1
Ergonomie unterstützt dich
Das Design des Produktes nimmt deine Körperform auf und führt zu einer besseren Verteilung der auftretenden Kräfte. Unangenehme Druckspitzen und daraus folgende Beschwerden werden vermieden.
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2
Ergonomie garantiert dir optimale Handhabung
Die physiologische Anpassung ergonomischer Produkte an deinen Körper macht sie besonders benutzerfreundlich und komfortabel.
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3
Ergonomie lenkt dich
Deine Gelenkstellung, die Bewegungsführung sowie deine gesamte Körperhaltung werden optimiert – Fehlstellungen und daraus folgende Beschwerden werden behoben oder vorgebeugt.
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4
Ergonomie gibt dir Halt
Unterschiedliche Materialien mit spezifischen Eigenschaften an den verschiedenen Schnittstellen optimieren deine Kontaktpunkte zum Rad und ermöglichen somit eine bessere Kontrolle.
Ergonomie des Sitzens
Wie enstehen Sitzbeschwerden und wie kann ich sie verhindern?

Der Sitzbereich
Beim Radfahren lastet der größte Teil deines Körpergewichts auf der verhältnismäßig kleinen Sattelfläche. Der Sitzbereich zählt zu den sensibelsten Regionen des Körpers. Dieser Umstand führt sehr häufig zu Diskomfort, Taubheitsgefühlen und Sitzproblemen beim Radfahren.
Warum bekomme ich Sitzprobleme?
Am Gesäß befindet sich der äußerst druckempfindliche Damm- und Genitalbereich. Wenn das Gewicht nicht gleichmäßig auf die unempfindlichen Stellen des Gesäßes übertragen wird, entstehen Lastspitzen, die je nach Sitzposition und Dauer zu erhöhten Sitzbeschwerden führen können. Zwischen Beckenknochen und Sattel komprimierte Nerven führen zu Taubheitsgefühlen und Missempfindungen, besonders der Schamnerv mit seinen vielen Verzweigungen spielt hier eine besonders große Rolle.
Was kann ich gegen Sitzschmerzen tun?
Für eine gesunde Druckverteilung deines Körpergewichtes auf den Sattel sollte das Zusammenspiel von Sitzknochenabstand und Oberkörperneigung harmonieren. Ebenso entscheidend ist die richtige Sattelbreite, so dass genügend Auflagefläche zur Verteilung bereitgestellt wird, die Oberschenkel aber noch frei rotieren können. Im Damm- und Genitalbereich sollte kein hoher Druck herrschen, damit Nerven und Blutbahnen nicht abgeklemmt werden. Ein Entlastungskanal schafft hier Abhilfe und verteilt den Druck auf die unempfindlichen Stellen.

Topographische Anatomie
Der Nervus pudendus (Schamnerv) ist ein Nerv, der dem Plexus sacralis entspringt. Er teilt sich im weiteren Verlauf in kleinere Nervenbahnen auf, diese enden im Damm- und Genitalbereich. Eine flache Sitzfläche ermöglicht es, eine gesunde, druckspitzenfreie Sitzposition zu finden.
Beckenneigung
Der in aufrechter Position gemessene Sitzknochenabstand verringert sich zunehmend, je geneigter die Sitzposition ist. Deshalb sind Sportsättel schmaler geschnitten als Touren- oder Citysättel.



Entlastungskanal
Beim Vorbeugen des Beckens können Nervenbahnen und Blutgefäße ohne eine Aussparung in der Satteloberfläche besonders im Dammbereich zwischen Sattel und den Schambeinknochen komprimiert werden. Taubheitsgefühle und Sitzbeschwerden wären die Folge.


Entlastung durch Druckverteilung
Der Bereich um die Sitzknochen ist weniger drucksensibel als der Damm- und Genitalbereich und kann deutlich besser die Belastung des Oberkörpergewichts auf die Sattelfläche verteilen. Eine optimale Druckverteilung im Bereich der Sitz- und Schambeinbögen wird durch eine flache, gleichmäßige Auflagefläche bei Verwendung hochwertiger orthopädischer Schäume erzielt.
Dynamisches Sitzen
Radfahren ist nicht statisch. Der Körper versucht ganz natürlich dem auftretenden Druck durch leichte Variationen der Sitzposition gegenzusteuern. Bergauf rutscht der Fahrer intuitiv in Richtung Sattelnase, um den Körperschwerpunkt nach vorne zu verlagern. Umgekehrt verhält es sich bergab.
Ergon Sättel sind auf dynamisches Sitzen hin konzipiert. Der Sitzbereich ist völlig stufenfrei ausgelegt und ermöglicht durch seine anatomische Formgebung alle Variationen der Sitzposition.
Sitzknochen und Größenunterschiede
Die Sitzknochen sind die am tiefsten liegenden Bereiche des Beckens. Durch Messung des Sitzknochenabstandes lässt sich die individuell richtige Sattelbreite ermitteln. Es gibt verschiedene Methoden, die Sitzknochenabdrücke sichtbar zu machen. Es wird immer in aufrechter Oberkörperhaltung gemessen. Der Abstand der beiden Messpunkte zueinander ist der Sitzknochenabstand. Ergon Sättel sind je nach Disziplin in verschiedenen Breiten erhältlich, um alle individuellen Sitzbreitenbereiche abzudecken.


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Jetzt passenden Sattel findenErgonomie des Greifens
Wie entstehen Handbeschwerden und wie kann ich sie verhindern?

Die Hand
Viele Freizeitradfahrer und Profis kennen das Problem, dass die Hände einschlafen oder anfangen zu kribbeln. Die Hand ist ein sehr komplexes und empfindliches Körperteil. Sehr viele Nerven laufen durch das Handgelenk, welches eine Engstelle und somit eine Problemzone darstellt. Durch den geringen Fett- und Muskelanteil ist die Hand wenig geschützt und somit empfindlich gegenüber Druckbelastungen.
Warum bekomme ich Schmerzen in der Hand?
Die Hände stützen einen großen Teil des Oberkörpergewichts auf den Lenker ab. Somit besteht ein ständiger und hoher Druck auf eine geringe Fläche. So können Nervenbahnen gereizt werden. Erschwerend kommt hinzu, dass viele Radfahrer ihre Handgelenke zu stark abwinkeln. Dadurch wird die Engstelle des Handgelenks noch enger und die Nerven werden gereizt. Dies äußert sich meist in Sensibilitätsstörungen, Kribbeln, Taubheitsgefühlen oder Missempfindungen im Kleinfinger und Ringfinger. In Extremfällen kann sogar die Greiffunktion aller Finger eingeschränkt werden.

Starke punktuelle Druckbelastung führt zu einer Abklemmung des Ulnarnerves. Dies kann zu Taubheitsgefühlen oder eingeschränkter Beweglichkeit führen.

Der Flügelgriff vergrößert die Auflagefläche der Hand. Der Druck wird auf eine größere Fläche verteilt, der Ulnarnerv entlastet und der Komfort gesteigert.
Ulnarnerv Reizung
Im Bereich des Kleinfingerballens läuft der Nervus ulnaris nah unterhalb der Hautoberfläche. Durch diese Lage ist er gegenüber Druckbelastungen sehr ausgesetzt.
Was kann ich dagegen tun?
Der Druck muss flächiger verteilt werden. Durch eine größere Auflagefläche des Griffs verteilen sich die Kräfte besser und die Nerven werden nicht gereizt. Wer diese Probleme hat, sollte sich für einen ergonomischen Flügelgriff entscheiden. Durch die Schraubklemmung von Ergon Griffen lässt sich ein individueller Winkel des Flügels am Lenker fixieren. So wird das Handgelenk aktiv daran gehindert nach unten abzuknicken.
Man sollte unbedingt auf die Sitzposition achten, denn ein schlecht eingestelltes Fahrrad hat ebenfalls negative Auswirkungen auf den Körper. Bei der richtigen Einstellung deines Fahrrades hilft dir dein Händler, ein Fitting Experte oder die Ergon Fitting Box für Zuhause.


Längere Fahrten mit zunehmender Ermüdung erschweren die ergonomisch korrekte Position der Hand und bewirken eine Haltung mit abgeknicktem Handgelenk.

Durch die Flügelkonstruktion wird die Hand gestützt und das Handgelenk automatisch in eine ergonomisch optimale Position gebracht.
Karpaltunnel Syndrom
Durch Abknicken des Handgelenks werden Nerven, Sehnen und Blutgefäße komprimiert. Infolgedessen kann sich der Karpaltunnel verengen und den Mediannerv schädigen.
Funktionsbereiche
Ergon Griffe werden in verschiedene Funktionsbereiche unterteilt. Unterschiedliche Texturen werden verwendet um die spezifische Nutzung des jeweiligen Bereichs zu optimieren.

Grip im Fingerbereich.

Reduzierte Reibung im Daumenbereich zum Schalten.

Grip, Dämpfung und Komfort im Handballenbereich.

Größenunterschiede
Jede Hand ist anders. Ergon Griffe sind für verschiedene Handformen und -größen angepasst.

Spezielle Griffe für All-Mountain und Enduro Fahrer empfohlen
Auf langen, ruppigen Abfahrten kommt es oft zu einem Brennen der Hände, so dass der Lenker kaum noch gehalten werden kann. Der sogenannte „Armpump“ entsteht, wenn die Greif-Muskulatur lange angespannt ist und es zu einem Blutstau kommt. Alle Ergon Gravity Griffe sind leicht ergonomisch ausgeformt und unterstützen dadurch die Haltung der Arme. Durch ausgeschnittene Felder im Griffkern und der speziellen Gummimischung werden Stöße besser absorbiert und die Haltemuskulatur der Hand deutlich weniger beansprucht.
- Fenster im Innenkern unterstützen die Dämpfungseigenschaft.
- Extra Dämpfungskomfort im weit außen liegenden Greifbereich.
- 4-fach angepasste Textur für erhöhte Griffigkeit.
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Ergon ist Ergonomie
Bei uns arbeiten die drei Disziplinen Ergonomie, Engineering und Design eng zusammen. Dabei ist Ergonomie der Bestandteil, der die DNA Ergons ausmacht.